
Mit einem Infostand zum Thema „offener Bücherschrank“ startete die SPD Hennef ihre neue Aktion „Hennefs Mogelpackungen“. In Hennef spricht man gerne von „Leitbildern“, wie der „Sportstadt“ oder der „Generationenstadt“. Die SPD wagt mit einer neuen Mogelpackungsaktion einen Blick hinter die Fassade.
Verwundert blickten manche Passanten auf einen Berg von Kisten mitten auf dem Marktplatz. Die SPD-Vertreter am Infostand halfen aber gerne über die erste Verwunderung hinweg. Jede der Kisten steht für eine Mogelpackung in der Hennefer Kommunalpolitik. Die SPD möchte diese in der kommenden Zeit damit beobachten und kommentieren.
Konkretes Thema des Infostand war die Mogelpackung „Kulturstadt“. Im Juli war ein Antrag der SPD-Fraktion auf Einrichtung eines sogenannten offenen Bücherschranks ohne längere Diskussion vom Ausschuss für Kultur, Generationen und Soziales abgelehnt worden. Einen Experten zu diesem Thema wollte man gar nicht erst anhören. Offene Bücherschränke findet man bereits in etlichen deutschen Städten, u.a. in Bonn. Dort wurden gute Erfahrungen mit zahlreichen Bücherschränken gemacht; Vandalismus trat so gut wie nicht auf. Ein offener Bücherschrank steht an einem öffentlichen Platz. Jeder und jede kann ein Buch hineinstellen oder eines mitnehmen. Viele Menschen kommen so ins Gespräch über die gelesenen Bücher. In Bonn haben sich z.B. richtige Lesegruppen gebildet.
„In Hennef benennt man zwar Straßen nach berühmten Schriftstellern, aber von einem offenen Bücherschrank möchte man nichts wissen. Weil unser Antrag im Ausschuss ‚abgebügelt‘ wurde, starten wir nun eine Unterschriftenaktion, um nachzuweisen, dass viele Hennefer eine solche kulturelle Einrichtung befürworten“, erklärt Ratsmitglied Irene Stratmann.