Alte Kastanie soll Kleinholz werden

Die große Kastanie am Hennefer Bahnhof prägt seit langer Zeit das Stadtbild Hennefs an dieser Stelle. Doch jetzt soll Schluss damit sein. Eine CDU-Mehrheit in der Grünflächenkommission besiegelte heute das Ende des alten Baumes. Noch im Herbst war zugesichert worden, dass besagter Baum auch trotz Ausbau der Ladestraße erhalten bleiben soll, gerade wenn man bedenkt, dass viele Bäume an dieser Stelle schon dem neuen Busbahnhof weichen mussten.

Ein Gutachten belegt zwar den Schädlingsbefall des Baumes, auf bohrende Nachfrage der SPD-Fraktion wurde aber bestätigt, dass eine Überlebenschance für die Kastanie besteht, wenn diese Raum bekommt, ihre Wurzeln zu entfalten. Die SPD schlug daraufhin vor, einen Grünstreifen zwischen Baum und Bahngleisen einzurichten. So bestünde durch geringen Kostenaufwand die Möglichkeit, dass sich der Baum regeneriert. Darüber hinaus wäre ein Grünstreifen an dieser Stelle eine nette Ergänzung im grauen Stadtbild.

Die Verwaltung drängte trotz heftiger Bedenken der SPD darauf, so schnell wie möglich abzustimmen. Dabei zeigte sich, dass alle „grünen“ Versprechen der Verwaltung und der Hennefer CDU nur Schein sind. Die Kastanie wurde kurzer Hand zu Kleinholz bestimmt.

„Es muss sich hier der Eindruck aufdrängen, dass der Ausbau der Ladestraße von vorne herein ohne den alten Baum geplant wurde“, sagt SPD-Ratsmitglied Irene Stratmann, „Die SPD möchte den Versuch unternehmen, die alte Kastanie zu erhalten. Wir sind sicher, dass eine Mehrheit der Hennefer ebenfalls für diesen Versuch stimmen würde.“

Die SPD Hennef und die Jusos Hennef möchten sich mit der Entscheidung der Kommission nicht abfinden und planen Protestaktionen in den nächsten Tagen. Dazu rufen sie alle Henneferinnen und Hennefer auf!

 

————UPDATE————–

Inzwischen hat sich die Stadt zur Fällung geäußert. In einer Pressemitteilung heißt es:

„Im Zuge einer Umgestaltung des Verkehrsraums ist ein Erhalt der Kastanie kaum möglich, weil die erforderlichen Tiefbauarbeiten nicht ohne größere Beschädigungen der Wurzeln durchgeführt werden können.“

Damit zeigt sich ziemlich deutlich, dass die geplante Bebauung von Anfang an ohne die Kastanie geplant war und alle gegenteiligen Ankündigungen bloße Täuschung für die „Baum-Befürworter“ waren.