
Die Hennefer Jugend bekommt endlich eine starke Stimme in der Kommunalpolitik. Der Jugendhilfeausschuss verabschiedete am Mittwoch die Verfahrensordnung für die Einrichtung des von Jusos und SPD beantragten Kinder- und Jugendparlamentes und machte damit den Weg frei für mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten der Jugend in Hennef.
Dabei konnte sich die SPD-Fraktion noch mit einem Änderungsantrag durchsetzten. Der Verwaltungsvorschlag sah lediglich die Einrichtung eines Kinder- und Jugendrates vor, der aus einer Versammlung von Klassensprechern gewählt werden sollte. Als zu wenig demokratisch legitimiert und als eine zu geringe Form der Beteiligung aller Hennefer Kinder und Jugendlichen an der Wahl lehnte die SPD-Fraktion dieses Verfahren ab und beantragte stattdessen, die Wahl in den Hennefer Schulen stattfinden zu lassen, um eine breite Wahlbeteiligung sicherzustellen. Sollten die Schulen keine Gesamtwahl organisieren, kann der Schülerrat der entsprechenden Schule die Wahl übernehmen. Der Ausschuss folgte dem Änderungsantrag einstimmig und empfahl dann dem Stadtrat die Einrichtung des neuen Parlamentes.
Wahlberechtigt sind zum nächsten Schuljahr alle 9-16-jährigen Schülerinnen und Schüler der Hennefer Grund- und Förderschulen, sowie der weiterführenden Schulen. Das Kinder- und Jugendparlament besteht aus 21 Mitgliedern, die ein beratendes Mitglied in den Jugendhilfeausschuss der Stadt entsenden. Die Themen, mit denen sich das neue Gremium beschäftigen möchte, kann es selbst wählen. Außerdem muss das Kinder- und Jugendparlament zu allen Entscheidungen, die Kinder und Jugendliche in Hennef explizit betreffen, angehört werden.
„Wir sind froh, dass sich unsere Mühen mit Plakataktionen, Infoständen, Unterschriftensammlung, Modellentwurf und viel Überzeugungsarbeit gelohnt haben und die Hennefer Jugend nun eine neue Möglichkeit der Mitsprache bekommt. Im Sinne unseres Juso-Grundsatzprogrammes ist es gelungen, die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in der Hennefer Kommunalpolitik zu verbessern. Wir werden uns auch weiterhin für die Belange der jungen Leute in Hennef einsetzt; auch oder erst recht gegen Widerstände“, freute sich Juso-Pressesprecher Mario Dahm im Anschluss an die Entscheidung des Ausschusses.
Ebenfalls Unterstützung aus anderen Fraktionen erfuhr der SPD-Antrag zur Einrichtung eines Bolzplatzes oder Fußball-Kleinspielfeldes („Soccer-Käfigs“) auf einer freien Grünfläche in Nähe des Jugendzentrums im Hennefer Zentrum. Die Verwaltung wurde beauftragt die baurechtlichen und lärmschutzrechtlichen Möglichkeiten genauer zu prüfen.