
In vielen Kommunen diskutiert man derzeit über einen Rückkauf der Stromnetze und eine Rekommunalisierung der Energieversorgung, um als Kommune mehr Handlungsmöglichkeiten für den Ausbau erneuerbarer Energien zu erlangen. Die vor kurzem noch gängige Parole „Privat vor Staat“ (z.B. Motto der abgewählten schwarz-gelben NRW-Regierung) scheint heute keine Gültigkeit mehr zu besitzen, zeigte sich doch vielfach, dass Privatisierungen der öffentlichen Daseinsvorsorge keine Verbesserungen brachten.
Rekommunalisierungen bieten viele Vorteile, aber auch Risiken, die die SPD-Fraktion durch ein Gutachten und Expertenwissen, speziell auf die Situation in Hennef bezogen, ermitteln lassen möchte. Auf Grundlage dieser Auswertung der Möglichkeiten können die politischen Gremien dann über eine Umsetzung beraten.
Durch die Energieversorgung mittels eines städtischen Unternehmens hat die Kommunalpolitik mehr Einfluss auf Unternehmensausrichtung, Preise und Art der Energieerzeugung. Auch aus ökonomischer Sicht bietet eine Rekommunalisierung Chancen, weil Gewinne nicht an Aktionäre von Großkonzernen fließen, sondern in der Kommune verbleiben. Die Stadt profitiert u.a. auch von Gewerbesteuereinnahmen, weil das städtische Unternehmen den Sitz natürlich in der eigenen Kommune hat.
Darüber hinaus entstehen Arbeits- und Ausbildungsplätze vor Ort. Durch das Outsourcing von Leistungen wird die regionale Wertschöpfung gestärkt und die lokale Wirtschaft kann profitieren.
Die SPD-Fraktion möchte eine offene und mit Expertenmeinungen untermauerte Debatte über die zukünftige und zukunftsfähige Energieversorgung in der Stadt Hennef. Der Konzessionsvertrag mit RWE läuft 2013 aus.