Frühjahrsempfang der SPD Hennef

(v.l.) Björn Golombek, Sebastian Hartmann, Klaus Stöppler, Mario Dahm, Dirk Schlömer, Bettina Fichtner, Thomas Steiner, Josef Kurtenbach, Martina Andiel, Jochen Ott

Zum Frühjahrsempfang hatte die Hennefer SPD in die Meysfabrik geladen und zahlreiche Mitglieder und Gäste kamen der Einladung nach. Nach der Begrüßung durch den Ortsvereinsvorsitzenden Björn Golombek ehrte die SPD mit Unterstützung durch den SPD-Kreisvorsitzenden Sebastian Hartmann und den stellvertretenden Landesvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Jochen Ott ihre langjährigen Mitglieder Martina Andiel, Klaus Stöppler, Dirk Schlömer und Thomas Steiner. Auf ein halbes Jahrhundert SPD-Mitgliedschaft kann Josef Kurtenbach zurückblicken, der mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet wurde.

Gastredner Jochen Ott überbrachte die Grüße der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und machte in seiner Rede klar, dass die Gesellschaft vor einer grundsätzlichen Krise stehe. Raubtierkapitalismus und rein ökonomisches Denken der vergangenen Jahrzehnte hätten die Gesellschaft in Teilen unsozial gemacht. „Der Markt sei wie das Wetter, da könne man nichts machen“ habe er im Studium noch eingetrichtert bekommen, berichtete Ott. Unter der Ideologie des Neoliberalismus sei sogenannter „sozialer Ballast“ über Jahre abgebaut worden, mit dem Resultat wachsender Armutsquoten (15,4 % in NRW) und dem Verlust sozialer Aufstiegschancen. Die Leistungsgesellschaft habe den angemessenen Umgang mit den Schwächeren verlernt, Mobbing werde schon im Fernsehen vorgelebt. Dagegen hielt Ott die Werte der fast 150 Jahre alten Sozialdemokratie: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.

Das Land NRW versuche die richtigen Antworten darauf zu finden, mit einer Politik der Prävention und der Integration. Ott fasste die wichtigsten politischen Projekte der rot-grünen Landesregierung wie den Schulkonsens, den Wegfall der Studiengebühren, die Investitionen in Kinderbetreuung und frühkindliche Bildung sowie die Unterstützung der überschuldeten Kommunen zusammen. Viele Kommunen in NRW hätten durchaus den finanziellen Status von Griechenland, so Ott.

Nach einem Bericht aus Düsseldorf, wandte sich Ott auch an die Regierung in Berlin. Auf Bundesebene müsse ein Politikwechsel stattfinden, da Fragen einer gerechteren Steuerpolitik vor allem dort gelöst werden können. Die Armut der öffentlichen Hand gehe einher mit dem Reichtum weniger. Das müsse sich ändern.

Beim anschließenden Umtrunk und Imbiss konnten die Gäste mit Jochen Ott und den Vertretern der Hennefer SPD noch lange über Fragen der Landes- und Kommunalpolitik diskutieren.