

Bereits zum dritten Male lud die SPD interessierte Henneferinnen und Hennefer zu ihrem „Hennef-Forum“ ein. Thema diesmal war der neue Flächennutzungsplan für Hennef. In großer Runde diskutierten rund 50 SPD-Mitglieder und Bürger/Innen über die Planungen der Stadt. Zu Beginn informierten die Juso-Vorsitzende Hanna Meyer und der stellv. SPD-Vorsitzende Mario Dahm über Aufgaben und Vorgaben eines Flächennutzungsplanes sowie das bereits erfolgte und noch ausstehende Verfahren. Im Anschluss konnten die Henneferinnen und Hennefer ihre Anregungen, Kritik und Verbesserungsvorschläge machen und sich so mit ihrem „Vor-Ort-Expertenwissen“ in den Planungsprozess einbringen.
Diskutiert wurden u.a. die von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen neuen Gewerbegebietsflächen. Einhellig abgelehnt wurde die Erweiterung des Gewerbegebiets Hossenberg auf der anderen Seite der B8 Richtung Wohngebiet Geisbach. Die SPD beantragte bereits, dass wieder eine Sonderbaufläche für ein mögliches Schwimmbad, für das ein Investor gesucht werden muss, ausgewiesen wird. Nach Vorstellung der SPD könnte die dort bereits bestehende Sonderbaufläche für diesen Zweck erhalten bleiben und auf das Gewerbegebiet verzichtet werden. Problematisch wurde auch die geplante 14 ha große Gewerbefläche an der B8 in Richtung Landesgrenze gesehen. Einerseits bietet sich das Gebiet an, weil von rheinland-pfälzischer Seite bereits der Gewerbepark Mendt in unmittelbarer Nähe besteht. Andererseits hat die SPD-Fraktion bereits 2010 in einer ähnlichen Planung im Umweltausschuss beanstandet, dass der Verkehr auf der B8 durch ein zusätzliches Gewerbegebiet bei fehlender Ortsumgehung weiter steigen wird. Darüber hinaus hat die SPD Bedenken wegen des Eingriffs in die Natur und beantragte deshalb nun zunächst eine Artenschutzprüfung sowohl für das geplante Gewerbegebiet als auch für das angedachte Wohnbaugebiet am süd-östlichen Ende von Uckerath.
Auch verschiedene Wohnbauflächen wurden vorgestellt und diskutiert. Kritisiert wurde hier vor allem die Planung eines Mischgebiets in der Schreinersbitze in Uckerath, zum einen wegen der Verkehrssituation und dem Landschaftsschutz und zum anderen wegen der unklaren Abgrenzung zwischen Gewerbe- und Wohngebiet. Hier steht zu befürchten, dass sich das Mischgebiet bei dominanter Gewerbenutzung zu einem reinen Gewerbegebiet entwickelt. Begrüßt wurde die Verkleinerung der geplanten Wohnbaufläche am westlichen Rand von Stoßdorf. Hier hatte die SPD-Fraktion bereits bei der ersten größeren Planung angemerkt, dass es sich um eine willkürliche Ausdehnung des Ortsrands handle.
Die Kosten für die Stadt, die bei der Bereitstellung neuer Wohnbau -oder Gewerbeflächen entstehen, erläuterte der stellv. Bürgermeister Jochen Herchenbach. Die SPD fordere deshalb bei der Ausweisung von Bauland, dass eine Infrastrukturabgabe von den Verkäufern erhoben wird, um die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen finanzieren zu können.
„Die Ergebnisse des Abends nimmt die SPD nun mit in die folgenden politischen Beratungen zum neuen Flächennutzungsplan„, versprach der SPD-Fraktionsvorsitzende Norbert Spanier nach der Veranstaltung.
Alle Bürgerinnen und Bürger haben nach der Aufstellung des Vorentwurfs auch die Möglichkeit, sich bei Informationsveranstaltungen der Stadt zu informieren und ihre Anregungen vorzubringen.
Wenn Sie Fragen oder Vorschläge haben, können Sie sich gerne jederzeit auch an unsere planungspolitischen Expertinnen und Experten wenden.
Dokumente
- Anfrage: Verkehrsbelastung an der B8 durch neues Gewerbe- und Wohnbaugebiet
- Antrag: Artenschutzprüfung vor Ausweisung eines neuen Gewerbegebiets im Flächennutzungsplan
- Antrag: Ausweisung einer Fläche für ein Frei- /Hallenbad im neuen Flächennutzungsplan
- Antrag: Solarenergieparks – Prüfung und Ausweisung im Flächennutzungsplan
- Antrag: Wohnbaugebiete als „Erneuerbare-Energien-Siedlungen“ planen