Oppositionsfraktionen fordern neues Konzept „Soziales Wohnen in Hennef“

Mario Dahm (SPD), Mitglied des Sozialausschusses

Die drei Hennefer Oppositionsfraktionen von SPD, Grünen und Unabhängigen setzen mit einem gemeinsamen Antrag das Thema soziales Wohnen auf die politische Tagesordnung. Sie fordern die Stadtverwaltung auf, gemeinsam mit dem Sozialausschuss ein neues Konzept „Soziales Wohnen in Hennef“ zu erarbeiten. Dabei soll zunächst ermittelt werden, wie sich Bestand und Bedarf an sozialem Wohnraum in Hennef darstellen und entwickeln. Daran anschließend soll ein Arbeitskreis Konzepte entwickeln, wie der zur Verfügung stehende Wohnraum erweitert werden kann, z.B. durch entsprechende Zielvorgaben bei Bebauungsverfahren.

„Die Bereitstellung von sozialem Wohnraum ist eine wichtige Aufgabe für eine Stadt. In einer sozialen Stadt muss ausreichend Wohnraum für alle Menschen zu bezahlbaren Mieten vorhanden sein. Deshalb müssen wir auch für Hennef Ideen entwickeln, wie wir den Bestand an Sozialwohnungen erweitern können. Dabei müssen auch immer die Aspekte Barrierefreiheit und Mehrgenerationenwohnen beachtet werden“, erklärt Mario Dahm (SPD) den Antrag.

Integriert werden in das neue Konzept soll dabei auch die Überarbeitung der Unterbringung von obdachlosen Menschen in Hennef. Die Thematiken sozialer Wohnungsbau und Unterbringung von Obdachlosen sind natürlich unterschiedliche Sachverhalte, die nicht zu vermischen sind. Die jetzige Obdachlosenunterkunft der Stadt befindet sich im Außenort Dahlhausen, sodass die Bewohnerinnen und Bewohner in ihrer Mobilität sehr eingeschränkt sind, was die Teilhabe am sozialen Leben erheblich erschwert. SPD, Grüne und Unabhängige plädieren daher dafür, eine Standortverlegung in Richtung Zentrum zu prüfen. Außerdem sollen zukünftig nicht nur reine Wohnmöglichkeiten, sondern auch konkrete Unterstützung und Betreuung angeboten werden. Die Unterstützung sollte von konkreter „Lebenshilfe“ bis hin zur Unterstützung bei Jobsuche, Suchttherapie, Wohnungssuche, Behördengängen oder ähnlichem reichen. Die Stadtverwaltung soll im weiteren Verfahren auch prüfen, ob die neukonzipierte Obdachlosenunterkunft von der Stadt oder einem sozialen Träger getragen werden soll.

„Wir wollen prüfen, ob wir das Angebot für obdachlose Menschen am jetzigen Standort verbessern, ein neues Angebot an geeigneterer Stelle schaffen oder die zentrale Obdachlosenunterkunft z.B. durch die Bereithaltung von dezentralen Unterbringungsmöglichkeiten ersetzen können“, so die Ratsfrau Christina Schramm (Bündnis90/Die Grünen).

„Mit diesem Antrag wollen wir einen Prozess anstoßen. Die Notwendigkeiten und Möglichkeiten sollen im weiteren Verfahren untersucht und eine konkrete Umsetzung mit möglichst breiter Unterstützung entwickelt werden. Am Ende soll ein Beschluss des Stadtrates stehen“, erläutert der Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen, Norbert Meinerzhagen.

Außerdem fordern SPD, Grüne und Unabhängige in einem weiteren Antrag, dass ab sofort keine Kinder mehr in der aktuellen Obdachlosenunterkunft untergebracht werden. Dies war in der Vergangenheit in Einzelfällen bis zu sieben Monate lang geschehen.

 

„Wir wollen nicht, dass Kinder in einer so reichen Stadt wie Hennef in der Obdachlosenunterkunft untergebracht werden müssen. Niemand kann sagen, welche Auswirkungen dieses soziale Umfeld auf ein Kind hat“, so Mario Dahm (SPD) abschließend.