

Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur entlang der Landesgrenze von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz stand im Mittelpunkt eines Treffens zwischen SPD-Politikern aus beiden Bundesländern. Der Landtagsabgeordnete des östlichen Rhein-Sieg-Kreises Dirk Schlömer traf sich mit den Bundestagsabgeordneten Sabine Bätzing-Lichtenthäler (Altenkirchen) und Willi Brase (Siegen-Wittgenstein) sowie den Landtagsabgeordneten Tanja Wagener, Falk Heinrichs (beide Siegen-Wittgenstein) und Thorsten Wehner (Altenkirchen) zum gemeinsamen Gedankenaustausch in Wissen.
Dabei ging es u.a. um die Ortsumgehung Hennef-Uckerath. Das Land Rheinland-Pfalz hat für die wichtige Ost-West-Achse aus B 8 und B 414 sechs Ortsumgehungen für den neuen Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Die B 8 bindet das nördliche Rheinland-Pfalz an die Autobahn sowie den Köln-Bonner-Raum an und ist deswegen von zentraler wirtschaftlicher Bedeutung.
„Der Ausbau der Bundesstraße in Rheinland-Pfalz bringt aber wenig ohne eine Lösung für das Nadelöhr Hennef-Uckerath. Deswegen und wegen der unerträglichen Belastung der Anwohnerinnen und Anwohner durch täglich ca. 20.000 Fahrzeuge muss die Ortsumgehung eine entsprechende Priorität erhalten„, stellte der Hennefer Landtagsabgeordnete Dirk Schlömer fest.
Er wies darauf hin, dass die Maßnahme im Rahmen der Fortschreibung des Bundesverkehrswegplans 2015 für eine Bewertung vorgeschlagen worden sei. Er machte gleichzeitig deutlich, dass man dabei vor Ort mit mehreren Problemen zu kämpfen habe. So sei die schwierige Topographie ebenso zu berücksichtigen wie die erheblichen Diskussionen um eine geeignete Trassenführung.
„Die angesprochenen Probleme können nur gelöst werden, wenn man gemeinsam und auch parteiübergreifend an einem Strang zieht. Wir Sozialdemokraten aus der Region sind dazu bereit und stehen im Dialog, um die Ortsumgehung zu verwirklichen. Es steht aber fest, dass die Ortsumgehung als Bundesstraße vom Bund finanziert werden muss. Leider verringerte das Verkehrsministerium aber die Mittel für NRW in den letzten Jahren. Ohne Geld kann es aber keinen Bundesstraßenausbau geben. Der Bund muss mehr in seine Infrastruktur investieren„, so Schlömer weiter.
Thematisiert wurde ebenfalls die Situation auf der Siegtalstrecke. Die Qualität der neuen Talent-2-Züge sorgt seit dem vergangenen Jahr für erheblichen Ärger bei den Bahnkunden. Das Platzangebot ist für die Fahrgastzahlen deutlich zu niedrig. Zwar haben einige kurzfristige Maßnahmen seitens der Deutschen Bahn wie der Einsatz zweier zusätzlicher Doppelstockzüge bereits für Entlastung gesorgt, Handlungsbedarf besteht aber weiter. Die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten aus der Region sehen die Lösung in einer Optimierung von Verbindungen und Anschlüssen. So könnten beispielsweise bestehende S-Bahn-Linien auch über Landesgrenzen weitergeführt oder auf Halbstundentakte erweitert werden. Dafür müssten die Zweckverbände landesübergreifend diese Leistungen bestellen.
Ein weiteres Ärgernis für Bahnkunden sei die fehlende Gültigkeit der Länder-Tickets auf den Teilstrecken in anderen Bundesländern. So müssen Extratickets gelöst werden, weil das Rheinland-Pfalz-Ticket nicht akzeptiert werde. Umgekehrt sei es nicht möglich, mit dem günstigen VRS-Ticket von Siegen nach Köln zu fahren.