

Die Stadt bekommt ein neues Gewerbegebiet: Das boxten Stadtverwaltung und schwarz-gelbe Ratsmehrheit mit einem „Nacht-und-Nebel-Beschluss“ kurz vor Weihnachten noch durch den Planungsausschuss.
Im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes schlug die Verwaltung vor, die Sondernutzungsfläche „Kleinfeldchen“ an der B8 gegenüber dem Gewerbegebiet Hossenberg als Gewerbefläche auszuweisen. Die SPD war mit diesem Vorschlag schon damals nicht einverstanden. Der Planungsausschuss beschloss dann als Kompromiss für den Vorentwurf eine kleine Gewerbefläche direkt entlang der B8. Da sich die Neuaufstellung hinauszögert, wurde nun einfach schnell der alte Plan geändert, inklusive Bebauungsplan. Die Gewerbefläche ist nun noch einmal größer als vorher beschlossen, die Auswirkungen für Verkehr und Anwohner entsprechend deutlicher. Die Erschließung soll nach den Plänen der Stadt über die ohnehin schon viel befahrene Straße „Wingenshof“ erfolgen, was die Verkehrssituation noch einmal verschärft.
Außerdem wird die Sondernutzungsfläche, die auf Antrag der SPD eigentlich für ein mögliches Schwimmbad freigehalten werden sollte, deutlich verkleinert. Ob der Platz für ein solches Projekt noch reicht, ist fraglich. Im Ausschuss stimmten CDU, FDP, Grüne und „Unabhängige“ trotzdem für die überraschende Planänderung. Ein Verkehrsgutachter war erst gar nicht anwesend, eine Ortsbesichtigung erfolgt erst nach den entscheidenden Beschlüssen.
Durch die jetzige Änderung verändert sich auch das Verfahren für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger, die bis jetzt gesagt bekamen, sie könnten sich im weiteren Neuaufstellungsverfahren beteiligen. Einwände können nur noch im Rahmen der Planoffenlegung im Rathaus eingereicht werden.
„Bürgerbeteiligung wird in Hennef wieder kleingeschrieben“, stellen Björn Golombek und Andreas Papke von der SPD-Frakion fest. Mit Blick auf den von der CDU „erwirkten“ Beschluss, keine weiterreichenden Planungen über die schon jetzt weitreichenden anzustellen, kommentiert Golombek: „Der Beschluss ist ein Witz, da er keinerlei Bindung für zukünftige Planungen besitzt und jederzeit wieder geändert werden kann. Wie schnell das geht, hat die CDU mit der Flächennutzungsplan-Änderung ja eindrücklich bewiesen.“
Die SPD ist nun bemüht, bei den folgenden Planungen im Kleinfeldchen eine möglichst lärm- und verkehrsarme Nutzung einzufordern.