

Zum offenen Hennef-Forum „Bezahlbares Wohnen in Hennef“, der mittlerweile sechsten Diskussionsveranstaltung dieser Reihe, hatte die SPD in die Meys-Fabrik geladen. Gemeinsam mit Experten sowie Bürgerinnen und Bürger wurde darüber diskutiert, wie in Hennef mehr bezahlbarer und altersgerechter Wohnraum für alle entstehen kann. Die Ideen sollen wie bereits bei den Vorgängerveranstaltungen in die politische Arbeit der Stadtratsfraktion einfließen.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Norbert Spanier und der sozialpolitische Sprecher Mario Dahm gaben eine kurze Einführung in die Thematik und bemängelten, dass besonders das Thema sozialer Wohnungsbau in den letzten Jahren vernachlässigt wurde. Entsprechende Initiativen der SPD wurden von Verwaltungsspitze und Ratsmehrheit in der Vergangenheit abgelehnt. Auch im neuen Koalitionsvertrag von CDU und „Unabhängigen“ tauche das Thema nicht einmal auf.
Die Leiterin des Sozialamtes, Waltraud Bigge, berichtete, dass die Stadt nur noch über 571 öffentlich geförderte Wohnungen verfüge, die vorrangig an Leistungsempfänger vergeben werden. Gleichzeitig steige die Zahl der Wohnungssuchenden, für die aktuell keine Wohnungen verfügbar sind, stetig auf nun über 250 Haushalte. Sie betonte, dass geförderter Wohnungsbau auch in Zukunft unerlässlich ist und in Zentrumsnähe erfolgen müsse. Bernhard von Grünberg, der Vorsitzende des Mieterbundes Bonn/Rhein-Sieg, wies auf die zahlreichen Fördermöglichkeiten für Wohnungsbau hin. Er plädierte dafür, über stärkere planungsrechtliche Vorgaben den Wohnungsbau zu forcieren und so für Entspannung auf dem Wohnungsmarkt zu sorgen. Die Mietpreisbremse könne im Rhein-Sieg-Kreis erst ein wirksames Mittel gegen überzogene Mietsteigerungen werden, wenn ein Mietspiegel eine Vergleichsbasis schaffe, wie dies bereits in vielen Regionen der Fall sei.
Einig waren sich die Teilnehmer der Veranstaltung darüber, dass eine vorausschauende Sozialraumplanung und ein sinnvoller Mix von Wohnungsgrößen und Mietpreiskategorien notwendig ist. Nur ein verstärkter Wohnungsbau könne die Mieten auf einem bezahlbaren Niveau halten. Bigge machte klar, dass die vielfach auftretenden Ängste bei Neubauprojekten unberechtigt sind. Größere Miethäuser sorgten nicht automatisch für Probleme, so die Sozialamtsleiterin.