SPD setzt sich für Schulsozialarbeit und OGS während der Schulferien ein

Norbert Spanier
Björn Golombek

Im Schulausschuss forderte die SPD eine Gesamtkonzeption des Ausbaus der offenen Ganztagsschule in Hennef. Das Land stellt weitere Mittel für den U3-Ausbau bereit, da die Nachfrage in dem Bereich nach wie vor steigt, was auch einen weiteren Ausbau in Hennef bedeutet. In den weiterführenden Schulen ist der Ganztag weitestgehend realisiert. Nur im Grundschulbereich zwischen KiTa und weiterführender Schule klafft eine Betreuungslücke. Diese wird in den nächsten Jahren trotz sinkender Schülerzahlen zunehmen. Die SPD setzt sich dafür, dass in diesem Bereich konzeptionell mit Beteiligung der Schulleitungen, der OGS-Leitungen und Eltern vorausgedacht wird und die ersten deutlichen Warnhinweise, die jetzt durch die Meldungen der Schulleitungen der Kastanienschule in Söven und der KGS in der Wehrstraße auf den Tisch kamen, nicht ignoriert werden. Der Ausschuss folgte dem SPD-Vorschlag.

Strittig wurde es bei dem Antrag der SPD, eine Bedarfsanalyse für eine ganzjährige OGS-Betreuung durchzuführen. Das Ziel soll es sein, schrittweise ein bedarfsgerechtes Angebots während der Schulferien zu schaffen, weil gerade die Betreuung in den Ferien viele Eltern vor große Probleme stellt. In anderen Städten existieren solche Angebote flächendeckend. Eine Bedarfsabfrage wäre der logisch erste Schritt.

„Irritierend war die schlichte Interpretation der CDU, dass mit diesem Antrag bezweckt werden solle, dass Kinder ganzjährig ohne jede Ferienzeit zur Schule müssten. Die Unterstellung bzw. ‚der geschwollene Hahnenkamm‘ der CDU-Sprecherin, dass hier zum Leid der Kinder eine Verwahrung eingeführt werden solle, ist eine erschreckend geringe Wertschätzung der Arbeit der OGS und geht völlig am existierenden Betreuungsbedarf vieler berufstätiger Eltern vorbei. Mit verklärten Familienbildern der 50er Jahre kann man die Probleme in Hennef nicht lösen. Die Ferienangebote sind natürlich keine Verwahrlosung, sondern pädagogisch und abwechslungsreich konzipierte. Auch die Argumentation der CDU, dass man zu dem Thema keine Umfrage durchführen wolle, da damit zu rechnen sei, dass der Bedarf groß ist, belegt doch sehr deutlich den politischen Nichtwille hier im Interesse der Eltern wenigstens den Versuch zu machen, den Bedarf abzufragen„, so SPD-Ratsmitglied Björn Golombek.

Die Frage, wie denn der Bedarf in Hennef ohne eine Abfrage festgestellt werden könne, wurde im Schulausschuss nicht mehr beantwortet, da die CDU zum zweiten Mal innerhalb einer Woche, die Lust und Notwendigkeit an der inhaltlichen Auseinandersetzung verlor und „Ende der Debatte“ beantragte. Die Koalitionsmehrheit aus CDU, „Unabhängigen“ und FDP beendete die Diskussion vorzeitig und lehnte den Antrag ab.

„Die Ratsmehrheit beweist einmal mehr den Unwillen zur politischen Auseinandersetzung. Das ist wenig demokratisch und vergiftet das Klima in den Ratsausschüssen„, so Golombek.

Zudem beantragte die SPD eine Fortsetzung der Schulsozialarbeit. Nachdem der Bund aus der Finanzierung ausgestiegen ist, droht in Hennef der Wegfall von 4,5 Stellen zum Juni 2015. Dies bedeutet einen erheblichen Verlust für alle Hennefer Schulen, wenn ihnen diese wichtige Unterstützungsarbeit nicht mehr zur Verfügung steht. Dies betonte u.a. Herr Roth vom Gymnasium Hennef. Die SPD-Fraktion fordert deshalb, dass der Erhalt der Stellen aus kommunalen Mitteln realisiert werden muss.

Dies ist allemal besser, als den Wegfall einfach hinzunehmen. Wir können auf die Schulsozialarbeit nicht völlig verzichten“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Norbert Spanier. Der Ausschuss beschloss zunächst wenigstens eine Stelle fortzuführen, war sich aber auch einig, dass mit dieser Stelle nur der erste Schritt getan wurde, die Verwaltung aber weitere Anstrengungen unternehmen muss. Dieses Thema wird uns auch nächstes Jahr begleiten.