

Mit einer Anfrage setzt die SPD-Kreistagsfraktion die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen im Rhein-Sieg-Kreis auf die Tagesordnung des Ausschusses für Gesundheit und Inklusion. So möchten die Sozialdemokraten im Kreistag z.B. wissen, wie das konkrete Verfahren im Krankheitsfalle aussieht und ob die Asylbewerberinnen und Asylbewerber darüber aufgeklärt werden, dass im Notfall alle medizinischen Einrichtungen zur Erstversorgung verpflichtet sind.
„Die vorherrschende Praxis zwingt Asylbewerberinnen und Asylbewerber vor dem Besuch eines Arztes zuerst zum Besuch eines Amtes, um einen Krankenschein für die Behandlung zu erhalten. Dies ist für die Menschen mit einem großen zusätzlichen Aufwand wie etwa die Fahrtkosten zum zuständigen Amt verbunden. Außerdem muss man sich ohnehin fragen, wie Mitarbeiter von kommunalen Ämtern ohne medizinische Ausbildung über die Angemessenheit einer Behandlung entscheiden sollen“, erklärt die Hennefer Kreistagsabgeordnete Veronika Herchenbach-Herweg.
„Wir halten diese Praxis für unangemessen und wollen keine unnötigen Hürden für eine ärztliche Behandlung für Flüchtlinge. Deshalb soll die Kreisverwaltung prüfen, ob im Rhein-Sieg-Kreis ein anderes Verfahren möglich ist, indem beispielsweise eine Gesundheitskarte an Asylbewerberinnen und Asylbewerber ausgegeben wird. So könnte im Krankheitsfalle der Weg zum Amt entfallen. Kranke gehören zum Arzt oder ins Bett und nicht auf einen Behördenflur“, so der Kreistagsabgeordnete Folke große Deters und der Juso-Vorsitzende Mario Dahm.