Planungsdebakel: Hennefer Kinder ohne Schulplatz

Norbert Spanier, SPD-Fraktionsvorsitzender
Björn Golombek

(aktualisiert am 19.3.2015)

Nun hat sich bestätigt, was befürchtet wurde: Die Stadt Hennef kann für das nächste Schuljahr nicht allen Hennefer Kindern einen Platz an weiterführenden Schulen in Hennef anbieten. Das musste die Verwaltung nun auf Anfrage der SPD-Fraktion im Schulausschuss bestätigen. Bereits im November hatte die SPD-Fraktion auf diese Gefahr hingewiesen und Maßnahmen gefordert, damit alle Kinder auch einen Schulplatz in ihrer Kommune bekommen können. Bürgermeister Pipke (CDU) erklärte in der Ratssitzung jedoch, dass solche Maßnahmen nicht notwendig seien, weil voraussichtlich genügend Plätze zur Verfügung stünden. Der Antrag der SPD fiel danach unter den Tisch.

Im Schulausschuss begründete die Stadtverwaltung diese Fehlplanung damit, dass es im nächsten Schuljahr unerwartet wenige Auspendler, also Schüler, die eine Schule außerhalb von Hennef besuchen, gebe.

„Damit hätte man rechnen müssen, weil andere Kommunen ihre Schüler bei der Platzvergabe bevorzugen. Folglich musste man von einer geringeren Zahl an Auspendlern ausgehen„, kommentiert der Vorsitzende der Hennefer SPD, Björn Golombek die Erklärungsversuche der Verwaltung, „Außerdem hat man dem Rat im Dezember eine Schülerzahl genannt, die um eine ganze Klassenstärke unter der tatsächlichen lag. Hätte man dort schon mit den richtigen Zahlen gearbeitet, hätten alle merken müssen, dass am Ende Schulplätze fehlen. Warum eine Stadtverwaltung nicht weiß, wie viele Viertklässler es in der Stadt gibt, bleibt uns ein völliges Rätsel. Da hätten wir von Bürgermeister Pipke gerne eine Erklärung.“

„Man hat die Augen vor der Realität verschlossen und gehofft, dass alles irgendwie gut geht. Die Warnungen der SPD-Fraktion und der Grundschulen wurden einfach ignoriert. Diese Fehlplanung der Stadtverwaltung müssen jetzt 15 Kinder und Familien damit bezahlen, dass sie weite Schulwege in Nachbarkommunen auf sich nehmen müssen. Es kann nicht sein, das Hennefer Kinder in unserer Stadt nicht zur Schule gehen können“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Norbert Spanier.

Die Vorsitzende des Schulausschusses, Veronika Herchenbach-Herweg (SPD) ergänzt: „Die SPD-Fraktion legt dem Stadtrat am Montag einen Antrag vor, damit Hennefer Kinder gemäß Schulgesetz vorrangig mit einem Platz an den weiterführenden Schulen in der Stadt versorgt werden. Darauf aufbauend muss nun geprüft werden, wie eine solche Abweisungswelle im nächsten Jahr verhindert werden kann.“

Für Eltern besteht zu Beginn der Ratssitzung (23.3., 17 Uhr) die Möglichkeit, ihre Fragen in der Einwohnerfragestunde einzubringen.