Endlich Schwung in Debatte um Wohnungsbau

Mario Dahm (stellv. Fraktionsvorsitzender)
Gerald Steinmetz (Ratsmitglied)

In die Diskussion um die Förderung von bezahlbarem Wohnraum in Hennef kommt endlich Schwung. Nachdem die SPD-Fraktion schon im November ein umfassendes Konzept „Wohnungsbau in Hennef“ beantragt hatte, beauftragte der Wirtschaftsausschuss die Stadtverwaltung nun einstimmig, die Anstrengungen in einem Dialog mit den Akteuren zur Bereitstellung von Wohnraum zu intensivieren. Außerdem sollen die Möglichkeiten einer Wohnungsmarktanalyse als Grundlage eines umfassenden Konzeptes geprüft und mit der gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft des Rhein-Sieg-Kreises über Neubauprojekte in Hennef verhandelt werden. Neben dem sozialen Wohnungsbau soll dabei verstärkt auch ein Blick auf den frei finanzierten Bau von Wohnungen im mittleren Preissegment gelegt werden, um den Wohnungsmarkt zu entschärfen.

„Damit sind wir endlich einen Schritt weitergekommen, um zu verhindern, dass sich Menschen das Wohnen in ihrer Stadt nicht mehr leisten können. Der einstimmige Beschluss bietet zwar noch nicht viel Konkretes, belegt aber, dass das Problem von Seiten der Verwaltung und der Politik erkannt wurde. Nun darf es aber nicht bei Absichtserklärungen bleiben. Dazu brauchen wir ein intelligentes, planungspolitisches Konzept“, so der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Mario Dahm.

In einer umfangreichen Vorlage stellte die Verwaltung dar, wie schwierig es geworden ist, sich in Hennef mit preiswerten Wohnraum zu versorgen. Gründe dafür sind allgemeine Trends wie sinkende Haushaltsgrößen, auslaufende Sozialbindungen oder der aktuelle Niedrigzins, der die Förderprogramme für Investoren weniger attraktiv macht. Zunehmend seien daher auch Haushalte mit mittlerem Einkommen von Verdrängungsmechanismen betroffen, die in ländlichere Kommunen weichen müssen, weil in Hennef das Angebot im niedrigen und mittleren Preissegment fehle. Auch für junge Menschen in Ausbildung oder Studium sowie z.B. für alleinstehende Senioren fehle es an kleineren Wohnungen.

Als Ansatzpunkte benennt die Verwaltung zusätzliche Baulandausweisung im neuen Flächennutzungsplan und eine gemischte Wohnquartiersentwicklung mit Geschosswohnungsbau, die in Bebauungsplänen realisiert werden muss. Die planungsrechtlichen Instrumente sollen dabei passgenau zum Tragen kommen.

„Gewöhnlich fehlt in den Kommunen das Geld, um Projekte voranzubringen. Beim Thema Wohnungsbau haben wir die Situation, dass eigentlich viele Fördertöpfe da sind. Das Land hat die Förderbedingungen für öffentlich geförderten Wohnungsbau noch einmal verbessert. Was wir nun brauchen sind neue Flächen, eine sinnvolle Sozialraumplanung und Investoren, die nicht nur hochpreisigen Wohnungsbau betreiben. Hier ist die Verwaltung gefordert, auf diese zuzugehen“, erklärt SPD-Ratsmitglied Gerald Steinmetz.