

Ein Einbahnstraßenring für das Hennefer Zentrum spaltet die Gemüter. Das zeigte sich einmal mehr im Planungsausschuss. Auf Antrag der SPD-Fraktion beriet dieser über eine neue Verkehrsführung für die Innenstadt, die nach dem Willen der SPD mehr Raum für alle Verkehrsteilnehmer schaffen und so das Zentrum attraktiver machen soll. Die Stadtverwaltung präsentierte zwei Gutachten, die Vor- und Nachteile eines „City-Rings“ untersuchten. Schnell zeigte sich, dass beide Gutachten vor allem auf Annahmen beruhen und „grobe“ Ersteinschätzungen liefern, die an vielen Stellen zu hinterfragen sind.
SPD-Fraktionschef Norbert Spanier bedankte sich für die Ausarbeitungen der Verwaltung, die eine gute Diskussionsgrundlage böten, auf die man langfristig aufbauen könnte. Auch die von der SPD immer wieder vorgebrachten Vorteile eines „City-Rings“ lägen nun schwarz auf weiß vor. Er kritisierte die erkennbare Übergewichtung vermeintlicher Nachteile. Ratsmehrheit und Verwaltung blieben unterdessen bei ihrer ablehnenden Haltung, sodass der Ausschuss schließlich der Empfehlung des Gutachters folgte, die Entwicklung im Bereich Heiligenstädter Platz, Lindenstraße und Bahnhofstraße abzuwarten. Damit ist die Debatte um den „City-Ring“ erst einmal verschoben.
Nun sollen zunächst kleinere Verbesserungen an der Frankfurter Straße beraten werden, die allerdings auch schon seit Jahren auf dem Tisch liegen und bisher nicht angepackt wurden. SPD-Fraktionsvize Mario Dahm betonte, dass man an der Idee des City-Rings festhalten und die langfristigen Chancen für die Innenstadt sehen solle. Dazu müssten neben den Geschäftsleuten auch die Henneferinnen und Hennefer befragt werden.
Erstaunt war die SPD darüber, dass eine Stellungnahme der Werbegemeinschaft wohl nur als „Ein-Satz-SMS“ an den CDU-Fraktionsvorsitzenden verschickt wurde, der diese während der Sitzung plötzlich vorlas. Die von der SPD-Fraktion geforderte Bürgerbeteiligung, also eine Abfrage der Meinungen der Henneferinnen und Hennefer, erfolgte hingegen nicht.