Diskussion über Ortsumgehung Uckerath und Siegtalstrecke

(v.l.) Fraktionsvorsitzender Norbert Spanier, Sebastian Hartmann MdB, SPD-Chef Björn Golombek, Ratsmitglied Mario Dahm, Vize-Bürgermeister Jochen Herchenbach, Ratsmitglied Hanna Meyer
Norbert Spanier (Fraktionsvorsitzender), Sebastian Hartmann (MdB), Björn Golombek (Ortsvereinsvorsitzender), Mario Dahm (Verkehrsausschuss des Rhein-Sieg-Kreises), Jochen Herchenbach (stv. Bürgermeister), Hanna Meyer (Ratsmitglied)
Viele Hennefer wollten sich informieren

Um frühzeitig über den neuen Bundesverkehrswegeplan zu informieren, hatten die Hennefer SPD und der Bundestagsabgeordnete für Rhein-Sieg, Sebastian Hartmann, zu einer Informationsveranstaltung nach Uckerath eingeladen. Rund 150 Henneferinnen und Hennefer nutzten die Gelegenheit. Hartmann, der Mitglied im zuständigen Verkehrsausschuss des Bundestages ist, erklärte die Grundsätze der Verkehrsplanung des Bundes und stellte die Projekte in der Region Bonn/Rhein-Sieg vor, die in den nächsten 15 Jahren in Angriff genommen werden sollen. „Die Region hat insgesamt sehr gut abgeschnitten“, kommentierte Hartmann den vor kurzem vorgestellten Entwurf. Ziel der Veranstaltung sei vor allem der Informationsaustausch und die Möglichkeit der Beteiligung schon zu dieser frühen Phase.

Genauer ging der Bundestagsabgeordnete auf die „Hennefer Projekte“ ein; neben der Siegtalstrecke vor allem die Ortsumgehung Uckerath, die in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wurde. In dieser hohen Prioritätsstufe stehen Projekte, für die bis 2030 Geld bereitgestellt werden soll. „Aber“, sagte Hartmann, „lassen sie sich nicht erzählen, dass morgen der Bagger rollt.“ Für die Berechnung wurde die große Variante mit einer nördlichen Umfahrung von Uckerath zugrunde gelegt. „Das heißt aber nicht, dass so auch schließlich gebaut wird. Die Trassenführung wird erst im weiteren Verfahren festgelegt. Zur Nutzen-Kosten-Berechnung muss aber eine Variante herangezogen werden“, erläuterte Hartmann und rief die Bürgerinnen und Bürger auf, in der Beteiligungsphase eigene Stellungnahmen abzugeben.

„Man kann nicht bestreiten, dass die Situation auf der B8 in Uckerath so nicht bleiben kann. Wir können uns den stetig wachsenden Verkehr leider nicht aussuchen, der durch Uckerath fährt. Es wäre aber besser, er führe um Uckerath herum. Nun gilt es, in der weiteren Planung eine Streckenführung und Schutzmaßnahmen zu entwickeln, die Bürger und Natur möglichst wenig beeinträchtigen“, befand der Hennefer SPD-Vorsitzende Björn Golombek. Sebastian Hartmann möchte sich für einen fairen Interessensausgleich einsetzen und nahm Fragen und kritische Anregungen direkt auf. „Am Ende brauchen wir eine Lösung, die nicht mehr belastet als entlastet“, so Hartmann.

Beim Thema Ausbau der Siegtalstrecke warnte Hartmann vor parteitaktischer Panikmache und erläuterte, dass der zweigleisige Ausbau der Strecke nur ein kleiner Teil einer größeren Maßnahme „Mittelrheinkorridor“ sei, bei der sowohl Rhein- als auch Siegtal umfahren würden. Umwege beim Gütertransport seien wegen hoher Gebühren für Transportunternehmen auch unwirtschaftlich, sodass die kursierenden Horrorzahlen nach einem Ausbau höchst unrealistisch seien. Nun gelte es aber auch die Chancen eines Ausbaus zu sehen, um die Vorteile für den Personenverkehr, Rückbau von Bahnübergängen und verbesserten Lärmschutz zu nutzen. „Wer behauptet, man könne Strecken nur für Personenverkehr, aber nicht für den Gütertransport ausbauen, streut den Leuten Sand in die Augen, weil ausgebaute Strecken von allen Verkehren genutzt werden können“, kommentierte Hartmann die Aussagen anderer Parteien, die selbst vor Kurzem noch für einen Ausbau der Strecke waren.