SPD fordert Mobilitätskonzept für die Hennefer Dörfer

Mario Dahm, stellv. Fraktionsvorsitzender

Hennef hat als „Stadt der 100 Dörfer“ eine verkehrstechnisch schwierige Struktur. Viele kleine Orte sind nur unzureichend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Die SPD-Ratsfraktion fordert deshalb nun in einem Antrag an den Dorfausschuss, dass die Stadtverwaltung ein Mobilitätskonzept für die Hennefer Dörfer erstellen soll.

„Mobilität ist ein Grundrecht und entscheidend für die Lebensqualität in einem Dorf. Es ist wichtig, dass man problemlos zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen, zum Arzt oder zu seinen Freizeitbeschäftigungen kommen kann. Benachteiligt sind vor allem junge Menschen und Senioren ohne Auto. Hier müssen wir besser werden und mit einem gezielten Konzept das Leben in den Dörfern auch für die Zukunft attraktiv machen“
, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Mario Dahm das Anliegen des Antrages.

Im Antrag nennen die Sozialdemokraten einig Eckpunkte für ein zukünftiges Konzept, das neben einer IST-Analyse auch Handlungsvorschläge enthalten soll. So soll geprüft werden, ob Linienverkehre ausgebaut werden können und wie das Anrufsammeltaxi attraktiver werden kann. „Für das AST müssen gerade für junge Leute die Preise sinken. Es kann nicht sein, dass Schüler über fünf Euro für Hin- und Rückfahrt zahlen, während die Freunde aus dem Nachbardorf mit Buslinie nichts zusätzlich zum Schülerticket ausgeben müssen“, so der Juso-Vorsitzende Maurice Gangl.

Grundsätzlich soll geprüft werden, ob mehr Hennefer Orte an das Busnetz angeschlossen werden können. Außerdem möchten die Sozialdemokraten die Taktung bestehender Linien auch am Wochenende und in den Abendstunden verbessern. Alternative Modelle als Ergänzung des Linienverkehrs sieht die SPD z.B. im dörflichen Carsharing, also der gemeinsamen Nutzung eines Dorfautos, oder in der Einrichtung von Online-Plattformen oder Apps zur Koordination von Mitfahrgelegenheiten im Dorf. Auch die Idee eines Jugendtaxis, bei dem Jugendlichen der nächtliche Heimweg mit dem Taxi bezuschusst wird, wollen die Sozialdemokraten aufgreifen.

Mit Blick auf eine Forderung der CDU-Fraktion nach „Mitfahrbänken“ fügt Ratsmitglied Gerald Steinmetz hinzu: „Zur Sicherung der Mobilität in unseren Dörfern ist es sicher nicht damit getan, einfach Bänke aufzustellen, auf die sich Senioren in der bloßen Hoffnung, mitgenommen zu werden, setzen können. Das Problem müssen wir schon etwas grundsätzlicher angehen. Senioren gehören nicht als Bittsteller aufs sprichwörtliche Abstellgleis.“