Hennef attraktiver machen für Pflegekräfte

Wie können wir ein qualitativ hochwertiges und quantitativ ausreichendes Pflegeangebot angesichts des demografischen Wandels in Hennef sicher. Dazu hatte die SPD zum "Hennef-Forum" eingeladen.

Hennef-Forum "Gute Pflege"

„Die Pflege ist besser als ihr Ruf“ – mit dieser Feststellung startete Hajo Noppeney, Einrichtungsleiter des Curanum, in die Diskussion zum Thema „Gute Pflege in Hennef“. Die SPD hatte zum siebten Hennef-Forum eingeladen und bot so wieder einen Raum für den offenen Austausch zwischen Kommunalpolitik, interessierten Bürgerinnen und Bürgern und eingeladenen Expertinnen und Experten. Dass es immer schwieriger wird, einen Pflegeplatz zu finden, liege vor allem am Fachkräftemangel, stellte Christian Tölle, Wohnbereichsleiter im Kurhaus und Organisator des Abends, heraus. Man bilde mehr aus als früher, dennoch sei es schwer, an geeignetes Personal zu kommen, bestätigte auch die Leiterin des Helenenstifts, Adelheid Paas.

Der mehrfach aus dem Publikum geäußerten Meinung, dass dies vor allem an der Bezahlung liege, wollten sich die Experten aus der Praxis so nicht anschließen und zogen Vergleiche zu anderen Ausbildungsberufen. Vielmehr sei das gesellschaftliche Bild der Altenpflege schlecht, dabei sei es ein vielfältiger Beruf mit Zukunftsperspektive, bei dem man viel zurückbekomme, befand die stellvertretende Pflegedienstleiterin im Kurhaus, Stephanie Welteroth. Das negative Altersbild wirke gerade bei jungen Menschen abschreckend, berichtete auch Lena Piehlke von der Leitstelle Älterwerden der Stadt Hennef aus ihren Erfahrungen.

 

 

Noppeney beschrieb einige Wege der Personalgewinnung, etwa die Qualifikation von geflüchteten Menschen oder die Vorstellung des Berufs an Schulen. Man dürfe nicht nur über Probleme reden. Das Versprechen des Bundesgesundheitsministers nach mehr Stellen sei gut und schön, aber diese müssten schließlich auch mit Menschen besetzt werden.

Welche Baustellen die Stadt Hennef bearbeiten muss, machte die 17-jährige Auszubildende Jana Golombek deutlich. Wegen des schlechten Nahverkehrsangebots käme sie am Wochenende nicht zu ihren Frühschichten. Alle Experten konnten ähnliche Probleme schildern, vor allem auch die Schwierigkeit für Mitarbeiter, in Hennef eine bezahlbare Wohnung zu finden. Auch die Modalitäten für die Ausgabe von Jobtickets seien verbesserungswürdig. Der Moderator des Abends, Björn Golombek, bedankte sich für die Einblicke und versprach, an den aufgebrachten Themen weiter zu arbeiten.