Über Digitalisierung diskutierte die Hennefer SPD nicht nur theoretisch, sondern wurde in Corona-Zeiten auch direkt praktisch: Das geplante „Hennef-Forum“ zu Digitalisierung in Kommunen verlegten die Sozialdemokraten kurzerhand ins Internet. „Das Experiment der Online-Podiumsdiskussion ist geglückt, Kommunalpolitik funktioniert auch digital“, konnte SPD-Bürgermeisterkandidat Mario Dahm am Ende feststellen. Zuvor hatten rund 30 Interessierte munter über fast alle Bereiche der Digitalisierung diskutiert. Die digitalpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Christina Kampmann, stellte in vielen Bereichen im Land Nachholbedarf fest, damit Städte und Gemeinden digital vernetzt für Bürgerinnen und Bürger Vorteile schaffen und Ressourcen sparen können. So gebe es jede Menge digitaler Möglichkeiten etwa für On-Demand-Nahverkehrsangebote, für intelligente Abfallentsorgung oder „smarte“ Straßenbeleuchtung.
Einen Einblick in die Praxis der stetigen Digitalisierung von Verwaltungsvorgängen konnte Nicole Sander, Bürgermeisterin von Neunkirchen-Seelscheid, geben. Sie forderte, dass Kommunen auch im ländlichen Raum besser unterstützt werden müssten. Vielfach scheitere es schon an einem schnellen Internetanschluss. Der Breitbandausbau verzögert sich auch im Rhein-Sieg-Kreis immer wieder. SPD-Landratskandidat Denis Waldästl vermisste vor allem ein strategisches und abgestimmtes Vorgehen zur Digitalisierung im Rhein-Sieg-Kreis. Gleich Teilhabechancen für alle ließen sich im 21. Jahrhundert ohne schnellen Internetanschluss nicht mehr herstellen. Positive Beispiele ehrenamtlichen Engagements konnte Chris Hohm vom Hennefer Verein Freie Netzwerker e.V. vorstellen. Die offene Bürgerwerkstatt „Machwerk“ in Hennef sei in ihrer Art in der Region einzigartig.
„Die Diskussion hat gezeigt, wie viele Chancen eine strategisch gesteuerte Digitalisierung für Hennef und andere Kommunen bietet. Dabei geht es vom digitalen Rathaus über E-Partizipation und Breitbandausbau bis hin zur digitalen Dörfern oder zur Vernetzung von Angeboten etwa in einer „Hennef-App“. Wir sollten aus diesen Möglichkeiten auch Wirklichkeiten machen“, forderte Mario Dahm eine integrierte Digitalisierungsstrategie für die Stadt.