„Der Wechselwille der Henneferinnen und Hennefer, der im Wahlergebnis deutlich wurde, wird völlig ignoriert“, kommentiert die SPD-Vorsitzende Hanna Nora Meyer die angekündigte Ratskoalition aus CDU, FDP und „Unabhängigen“ in Hennef. „SPD und Grüne sind in offenen Gesprächen auf die FDP und auch die Unabhängigen zugegangen, um eine neue Mehrheit zu Sachfragen im Rat zu bilden. Ein ehrliches Interesse an einer dauerhaften inhaltlichen Zusammenarbeit konnten wir leider nie feststellen. Inhaltliche Schnittmengen spielten leider kaum eine Rolle. Die CDU ist auf ein Gesprächsangebot unsererseits nicht eingegangen. Obwohl die Henneferinnen und Hennefer klar für einen politischen Wechsel gestimmt haben, schließen sich jetzt die Wahlverlierer mithilfe der FDP in Hennef zusammen“, kritisiert Meyer.

Bei der Kommunalwahl hatten CDU und „Unabhängige“, die bereits in der letzten Ratsperiode mehr als holprig kooperiert haben, zusammen über sieben Prozentpunkte an Zustimmung verloren. Seit 2009 verloren die drei Koalitionsparteien in Hennef zusammen sogar 17,7 Prozentpunkte an Wählerstimmen, während SPD und Grüne in dieser Zeit über 18 Prozentpunkte zulegten. In der Bürgermeister-Stichwahl setzte sich zuletzt SPD-Kandidat Mario Dahm mit 58,7% zu 41,3% klar gegen Amtsinhaber Klaus Pipke von der CDU durch. Trotz dieser massiven Wählerwanderung wird ein politischer Aufbruch nun blockiert.
„Niemand kann aus diesen enormen Verlusten einen Wählerauftrag ableiten. Im Sinne der Stadt wäre eine Koalition mit und nicht gegen den neuen Bürgermeister gewesen. Mut für Neues haben die Wählerinnen und Wähler gezeigt. Die nun fortgesetzte Ratskoalition bleibt einmal mehr lieber beim Alten und Eingefahrenen“, so die SPD-Chefin, die dem neuen Bürgermeister volle Unterstützung gegen die drohende politische Blockade zwischen Rathaus und Stadtrat zusagt. Die SPD werde für ihre Ideen etwa im Bereich nachhaltiger Mobilität, bezahlbarer Mieten, Digitalisierung oder Klimaschutz im Sinne einer nachhaltigen, digitalen und gerechten Stadt immer wieder nach Mehrheiten suchen.