Die offene Jugendarbeit wird Schritt für Schritt sensibel für das Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Das Hennefer Jugendamt hat sich bereits vor einiger Zeit auf den Weg gemacht, die Angebote auch an den Bedürfnissen von homo-, bi-, inter- oder transsexuellen Jugendlichen auszurichten. Die SPD-Ratsfraktion beantragte nun, den städtischen Jugendpark und das Kinder- und Jugendhaus als sogenannte »Kontaktstellen« der NRW-Fachberatung »gerne anders« zertifizieren zu lassen.
»Zwischen 5 und 10 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen entwickeln eine Identität, die von einer immer noch erlebten sogenannten heterosexuellen oder geschlechtlichen ›Norm‹ abweicht. Gerade in der wichtigen Phase der Persönlichkeitsentwicklung sind Jugendliche auch heute noch mit bewusster und unbewusster Ausgrenzung bis hin zur offenen Homophobie im Familien- oder Freundeskreis, oft auch in der Schule konfrontiert. Wir wollen deshalb Einrichtungen der offenen Jugendarbeit in Hennef als offizielle Kontaktstellen ausweisen und in ein landesweites Netzwerk integrieren. Das wäre ein sichtbares Zeichen für Vielfalt«, erklärt Björn Golombek den Antrag der SPD-Fraktion für den Jugendhilfeausschuss.
Ziel der Kontaktstellen in NRW ist ein möglichst flächendeckendes Netz an Angeboten und auch an Sichtbarkeit sexueller Vielfalt auch jenseits eigenständiger schwul-lesbischer Jugendzentren, die immer noch vor allem in Großstädten bestehen. Die Kontaktstellen stehen dabei den Jugendlichen, ebenso wie den Kolleginnen und Kollegen aus der offenen Jugendarbeit zur Seite.