Stadtrundfahrt mit dem Bürgermeister

Vier Stunden kreuz und quer durch Hennef und seine Geschichte(n)

Stadtrundfahrt mit dem Bürgermeister

 

Eine Stadtrundfahrt durch Hennef und dann noch mit dem Bürgermeister als Reiseleiter – das gibt es nicht überall. Doch im Sommerprogramm der SPD war genau das möglich. Mit einem vollbesetzten Bus startete die Fahrt mit dem wohl ältesten Stadtteil Geistingen und der Geschichte des ehemaligen Klosters mit seiner über 180.000 Büchern umfassenden Bibliothek sowie der Gedenkstätte der zerstörten Synagoge und einem Blick auf jüdisches Leben in Hennef. Hier werde im nächsten Jahr in die Sanierung der Gedenkstätte investiert, um die Geschichte zu erhalten, so Bürgermeister Mario Dahm.

Vorbei an der Sportschule, die schon die Teams von Sepp Herberger und Franz Beckenbauer zu Gast hatte, wartete in Söven der erste Halt. Architekt Michael Herkenrath zeigte der Reisegruppe die Baustelle für das neue Feuerwehrhaus in Söven, das mit seiner Holzbauweise, Gründach und Energieversorgung aus Photovoltaik und Geothermie auch ein Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen ist und der Löschgruppe künftig die besten Rahmenbedingungen bieten wird.

 

 

Dass es in der Gegend vor 25 Millionen Jahren noch so warm war, dass Krokodile und Nashörner hier zuhause waren, zeigen die Fossilien-Funde der weltweit in Fachkreisen bekannten Ausgrabungsstätte von Blätterkohle in Rott. Durch die Obergemeinde mit Blick auf das Siebengebirge und das Hanfbachtal, in dem in den nächsten Jahren die Trasse der alten Bröltalbahn für den Radverkehr ertüchtigt werden soll, steuerte der Bus das zweite Zentrum der Stadt an: Uckerath. Namen wie „alte Post“ und „alter Zoll“ weisen heute noch auf die Bedeutung der bis 1969 eigenständigen Gemeinde an einer wichtigen Handelsroute, der heutigen B8 hin. In Stadt Blankenberg wartete nicht nur Kaffee und Kuchen auf die Teilnehmer, sondern auch eine Stadtführung durch den mittelalterlichen Ort. Bürgermeister Dahm berichtete fachkundig aus der wechselvollen Geschichte von Burg und Stadt Blankenberg, die einst das Machtzentrum der Region waren. Doch die alten Mauern sind schwer in die Jahre gekommen und so stellte der Bürgermeister auch die Maßnahmen aus dem Integrierten Handlungskonzept vor, mit dem die historischen Anlagen für die Zukunft gesichert werden sollen.

 

 

In Bödingen folgte ein Rundgang durch die Wallfahrtskirche mit ihren Kunstschätzen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Vorbei an Schloss Allner und dem geplanten Gewerbegebiet Kleinfeldchen, bei dem besonders auf Nachhaltigkeit wert gelegt werden soll, ging es über die Frankfurter Straße mit ihrem Hofanlagen ins Schulzentrum. Hier stellte der Bürgermeister das Projekt „autofreier Schulcampus“ vor, das im nächsten Jahr mit einem Verkehrsversuch starten soll.

In rund vier Stunden bot der Bürgermeister so einen umfassenden, aber kurzweiligen und unterhaltsamen Einblick in die bewegte Geschichte der Stadt und zeigte wichtige Projekte der nächsten Jahre auf. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Dahm zu Beginn als „Versuchskaninchen“ der ersten Rundfahrt begrüßt hatte, jedenfalls dankten mit Applaus und hatten viel Neues über ihre Stadt erfahren.