Hennefer Friedhofsgebühren sollen sinken

Der Stadtrat berät über neue Gebührenordnung mit niedrigeren Gebühren. Bestattungen bald auch an Samstagen möglich.

Die Höhe der Friedhofsgebühren in Hennef bietet seit Jahren immer wieder Anlass für hitzige Diskussionen. Nun konnte Bürgermeister Mario Dahm (SPD) dem Rat den Abschlussbericht der 2020 eingesetzten Kommission sowie eine neue Gebührenkalkulation vorlegen, die in vielen Bereichen deutliche Gebührensenkungen teilweise in vierstelliger Höhe vorsieht. So fallen beispielsweise für die Nutzungsrechte eines Wahlgrabs künftig nur noch 2.452 Euro statt 3.580 Euro an und damit 1.128 Euro weniger als früher. Ein Baumgrab auf Friedhöfen wird 906 Euro günstiger, eine Urnenwahlgrabstätte 1.199 Euro. Auch die Gebühren für die Bereitung von Grabstellen sinken: Bei Erdgräbern um 776 Euro, bei Urnen um 167 Euro.

Ralf Jung

„Die Senkung der Friedhofsgebühren ist ein Erfolg der Effizienzsteigerungen innerhalb der Stadtverwaltung in den letzten Jahren. Denn am Ende bestimmt sich die Gebühr aus der Höhe der tatsächlich anfallenden Kosten für die aufwändige Unterhaltung der vielen kleinen Friedhöfe im Stadtgebiet. Der Verwaltung ist mit der neuen Kalkulation ein wirklich großer Wurf gelungen, der die Nutzerinnen und Nutzer deutlich entlastet“, erklärt SPD-Ratsmitglied Ralf Jung.

 

Änderungen bei Gebühren und Friedhofssatzung

Die Grünflächenkommission hatte sich in zehn Sitzungen unter Hinzuziehung von Expertenwissen intensiv mit dem Friedhofswesen auseinandergesetzt. Durch das geänderte Bestattungsverhalten wird weniger Friedhofsfläche benötigt, sodass Erweiterungsflächen aufgegeben und bestehende Anlagen sinnvoll arrondiert werden sollen. In Teilbereichen finden künftig keine Neubelegungen mehr statt, um den Aufwand für den Baubetriebshof zu verringern. Der Pflegeaufwand wird zudem durch die Aufgabe pflegeintensiver Schotterwege und Hecken reduziert.

Die Anlagen gewinnen mehr Bedeutung als Parkanlagen und öffentliche Grünflächen. Deshalb steigt dieser Zuschuss aus dem städtischen Haushalt an. Zusätzlich sinken die Ruhezeiten für Urnen. All das ermöglicht eine Reduzierung der Gebühren. Für Bestattungen von Kindern bis fünf Jahren wird künftig auf Gebühren komplett verzichtet, wie es bisher nur für Sternenkinder der Fall war. Bestattungen werden mit der neuen Friedhofssatzung auch samstags möglich sein, was das städtische Angebot erweitert.

Weiter wird die Nutzung von torfhaltiger Erde künftig auf den Hennefer Friedhöfen verboten, weil der Abbau von Torf wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere in Mooren zerstört. Bei Natursteinen für Grabmäler muss künftig nachgewiesen werden, dass in der weltweiten Produktionskette keine Kinderarbeit erfolgte.

 

Hanna Nora Meyer

Dörfliche Strukturen für die Zukunft sichern

„Wir stellen das Friedhofswesen zukunftsfähig auf. Gleichzeitig erhalten wir die gewachsene Struktur in Hennef und schließen keine Dorffriedhöfe, denn diese haben eine hohe emotionale, kulturelle und historische Bedeutung für viele Menschen. Der Unterhaltungsaufwand bleibt also auch in Zukunft im Vergleich mit anders strukturierten Kommunen hoch. Dennoch achten wir mit der neuen Gebührentabelle darauf, dass Bestattungen in Hennef nicht zu einem unbezahlbaren Luxusgut werden“, so die SPD-Fraktionsvorsitzende Hanna Nora Meyer.

Die neue Satzung und Gebührenordnung muss noch vom zuständigen Ausschuss sowie im Dezember vom Stadtrat verabschiedet werden, um dann im nächsten Jahr angewendet zu werden. Die Ausschussunterlagen mit den genauen Satzungen gibt es hier.