Hennefer Kitas brauchen dringend Fachkräfte

Der Fachkräftemangel in NRW macht sich in den Hennefer Kitas bemerkbar. Einschränkungen des Angebotes sind ein großes Problem. Der Hauptausschuss diskutierte über Maßnahmen und Erstattung von Elternbeiträgen.

Der Fachkräftemangel schlägt in den Kitas landesweit zu. Dünne Personaldecken können kurzfristige Ausfälle nicht mehr kompensieren. Das Ergebnis sind immer wieder Reduzierungen von Betreuungsangeboten. Das stellt viele Eltern vor große Probleme. Bürgermeister Mario Dahm hatte in der letzten Woche öffentlich Alarm geschlagen und stellte nun gemeinsam mit Jugendamtsleiterin Miriam Overath im Hauptausschuss die Maßnahmen der Stadtverwaltung vor, auf den Fachkräftemangel zu reagieren, um den Betrieb in den städtischen Kitas sichern zu können.

Im Ausschuss machte die SPD-Fraktion deutlich, dass die Situation extrem belastend für alle Beteiligten ist und dringend gehandelt werden müsse. Eltern brauchen ein verlässliches Betreuungsangebot. Die Maßnahmen der Stadt gehen in die richtige Richtung, um auch verstärkt auf kreativen Wegen um neue Fachkräfte zu werben. So wurden Einstellungsverfahren beschleunigt, Ausbildungsplatzkapazitäten in der vergüteten praxisorientieren Ausbildung (PIA) ausgebaut, die Beschäftigung von Alltagshelfer*innen trotz fehlender Finanzierungszusage des Landes verstetigt, vorhandene und ehemalige Mitarbeiter*innen um Unterstützung ersucht und eine Werbekampagne über soziale Netzwerke, Banner und Anzeigenwerbung gestartet, die schon erste Erfolge zeigt, wie der Bürgermeister berichtete. Eine Stelle in der Personalabteilung kümmert sich künftig um die Rekrutierung von Fachkräften, die nicht nur im Kita-Bereich fehlen.

 

Die Landesregierung handelt viel zu spät

„Leider ist der Mangel landesweit so groß, dass es auf absehbare Zeit schwierig bleiben wird, genügend Fachkräfte für die 13 städtischen Kitas zu finden. Wir wollen alle Wege und Möglichkeiten ausschöpfen, die uns als Stadt selbst offenstehen. Die Landesregierung hat leider viel zu spät und unzureichend auf die Situation reagiert und so stehen die Kommunen und alle anderen Kita-Träger am Ende wieder mit dem Rücken zur Wand, weil 24.000 Fachkräfte in NRW fehlen“, so SPD-Fraktionsvorsitzende Hanna Nora Meyer, die u.a. die fehlenden Ausbildungskapazitäten kritisiert. „Es kann doch nicht sein, dass die Stadt Bewerber*innen einstellen möchte, diese aber keinen Schulplatz für ihre Ausbildung finden. Da ist auch Landrat Schuster als Träger der Berufskollegs gefordert. Doch wirksame Konzepte existieren bei Land und Kreis bisher nicht. Die Ratsfraktionen, die jetzt mit dem Finger nur auf die Stadtverwaltung zeigen, sollten mal ihre Parteifreunde zum Handeln bewegen“, fordert Meyer.

 

Elternbeiträge erstatten

Den Vorschlag des Bürgermeisters, in Fällen „extremer Leistungsstörung“, also bei nicht möglicher Betreuung an mindestens zwei Tagen in einem Zeitraum über einem Monat, auf die Erhebung von Elternbeiträgen komplett zu verzichten, hat die SPD voll unterstützt. Er wurde am Ende einstimmig vom Hauptausschuss beschlossen.

„Wichtig ist es jetzt, dass alle an einem Strang ziehen und mithelfen, die Situation zu verbessern. Das gilt auch für die Parteien im Stadtrat und ihre verantwortlichen Abgeordneten in den Parlamenten. Als SPD machen wir das konstruktiv. Denn wir wollen doch Menschen für die Arbeit in unseren tollen Kita-Teams gewinnen“, so Meyer.

 

Interesse? Hier geht es zu den Stellenangeboten der Stadt Hennef.