
Ausgearbeitete Thesen und Ideen während der Veranstaltung
- Das ÖPNV-Angebot muss attraktiver und benutzerfreundlicher werden, um möglichst viel Individualverkehr z.B. auf die Schiene zu verlagern, um so das Verkehrsaufkommen und die Umwelt- und Lärmbelastung zu verringern. Außerdem sind viele Menschen ohne Auto in ihrer Mobilität erheblich eingeschränkt, was die Teilhabe am sozialen Leben erschwert. Die SPD will deshalb die autofreie Mobilität verstärkt fördern. Angebote müssen aufeinander abgestimmt werden, damit auch Gelegenheitspendler/Innen den ÖPNV einfach und unkompliziert nutzen können.
- Der Takt der S-Bahn 12 muss auch über Hennef hinaus verdichtet werden. So können u.a. die Haltestellen Blankenberg und „Im Siegbogen“ häufiger angefahren werden. Auf der Siegtalstrecke existiert eine große Nachfrage, die auch entsprechend bedient werden muss. Dafür muss das S-Bahn-Angebot ausgebaut werden. Dabei erscheint eine Anbindung von Hennef an den Flughafen nicht unbedingt als vorrangig, weil diese z.B. über die Haltestelle Porz/Wahn besteht. Der 20-Minuten-Takt im ganzen Siegtal sollte Vorrang haben.
- Ein großes Ärgernis ist der abgebaute Fahrkartenautomat am Hennefer Bahnhof, sodass nur noch ein Automat auf Gleis 1 existiert. Das ist nicht akzeptabel. Die SPD wird darauf hinwirken, den Automat wieder zu installieren. Besser wären allerdings auch Fahrkartenautomaten in den S-Bahnen.
- Auch das Angebot des Busverkehrs muss attraktiv gestaltet werden. Die Außenorte müssen über den Linienverkehr oder bedarfsorientierte Modelle, wie das Anrufsammeltaxi oder Bürgerbusse, möglichst gut an den Zentralort angeschlossen werden. Bei diesen Angeboten muss darauf geachtet werden, dass die Taxis und Busse auch behindertengerecht sind. Dies ist heute nicht der Fall. Die Anbindung von Hennef an Köln ist gut, die Anbindung an Bonn muss verbessert werden. Dazu soll eine Schnellbuslinie zwischen Hennef und Bonn eingerichtet werden, die ohne Zwischenstopps Hennef mit Bonn verbindet. Auch angesichts der zahlreichen Sanierungsmaßnahmen der nächsten Jahre scheint das geboten. Auch ein Nachtbus zwischen Bonn und Hennef ist wünschenswert. Hier könnte die Teilfinanzierung über Sponsoren geprüft werden.
- Um den Öffentlichen Personennahverkehr noch attraktiver und zukunftssicher zu gestalten, müssen auch alternative Finanzierungsmodelle verstärkt diskutiert werden, wie etwa eine pauschale Nutzungsgebühr, die dann das ticketlose Fahren für jeden ermöglicht. Hier muss es zu einer breiteren Diskussion kommen, weil sich dies nicht in der Kommune alleine lösen lässt.
- Zur Förderung der autofreien Mobilität gehört auch der konsequente Ausbau des Radwegenetzes in Hennef und im Rhein-Sieg-Kreis. Dabei geht es nicht (nur) um ein touristisches Angebot, sondern darum, dass auch Wege im Alltag mit dem Rad zurückgelegt werden können. Auf der Frankfurter Straße sollen Werbetafeln bei zu geringer Gehwegbreite verboten werden, weil dies den Verkehr der Fußgänger/Innen und Radfahrer/Innen erheblich stört. Außerdem werden „Fahrradparkplätze“ in der Innenstadt besonders auf der Frankfurter Straße benötigt.
- Bei der Konzeption der Frankfurter Straße ist es nicht gelungen, die Interessen der verschiedenen Nutzer/Innen (Auto, Fahrrad, Fußgänger/Innen) aufeinander abzustimmen. Nach Ablauf der Zweckbindungsfrist muss hier nachgebessert werden. Dazu soll zunächst an einzelnen Wochenenden (z.B. verkaufsoffene Sonntage) nach Fertigstellung der Ladestraße eine autofreie Frankfurter Straße getestet werden, um zu schauen, wie eine solche Fußgängerzone angenommen wird.