Ergebnisse der Hennef-Umfrage

Mit der großen Hennef-Umfrage macht die SPD etwas völlig Neues in Hennef: Wir wollen konkret die Meinung der Menschen zu Hennefer Themen erfahren und diese in den Diskussionsprozess zu Erstellung unseres Hennef-Plans für ein Hennef von morgen aufnehmen.

 

Hier finden Sie erste Zwischenergebnisse der Hennef-Umfrage. Die Auswertung wurde beim Stand von 450 Teilnehmer*innen durchgeführt. An der Online-Umfrage können Sie allerdings auch weiterhin noch teilnehmen. Hier geht es zur Umfrage.

Die Umfrage ist nicht repräsentativ im Sinne wissenschaftlicher Meinungsforschung. So wurden z.B. bewusst keine personenbezogenen Daten erhoben. Alle konnten teilnehmen. Dennoch ist die Stichprobe im Verhältnis etwa zu landesweiten Sonntagsfragen so groß, dass die Ergebnisse aussagekräftig für Hennef sind. In der Auswertung nicht enthalten sind die Anmerkungen, Vorschläge und Kommentare, die zu jedem Themenbereich gemacht werden konnten. Hunderte Vorschläge sind eingegangen, deren Auswertung noch Zeit in Anspruch nehmen wird.

In den Grafiken sind zustimmende Antworten rot, ablehnende Antworten rosa dargestellt. Die orange Farbe steht für „weiß ich nicht“-Antworten sowie „mittlere“ Ergebnisse.

Einschätzung zur allgemeinen Entwicklung

Zufrieden oder sehr zufrieden mit der Entwicklung unserer Stadt sind nur 20,3% der Teilnehmer*innen, während 34,8% nicht zufrieden auf die Entwicklung schauen. Deutlich ins Negative verschiebt sich das Ergebnis, wenn danach gefragt wird, ob die Potenziale der Stadt im Moment ausreichend genutzt werden. Nur 7,8% glauben das, während eine absolute Mehrheit von 57,2% deutliches Verbesserungspotenzial sieht: Hennef kann mehr.

 

Leben und Arbeiten in Hennef

Eine große Mehrheit von 78,2% ist der Auffassung, dass Hennef mehr bezahlbaren Wohnraum braucht. Gleichzeitig lehnt allerdings ebenfalls eine Mehrheit von 55,7 eine dichtere Bebauung im Zentrum ab. Hier zeigt sich ein Zielkonflikt. Die Vorschläge der SPD – eine eigene städtische Wohnungsbaugesellschaft sowie Vorgaben in Bebauungsplänen – erhalten ebenfalls Zustimmung von 61% (zu 18,8%) bzw. 53,8% (zu 22,4%).

 

 

Bei den Freizeitangeboten sehen viele Teilnehmer*innen Steigerungspotenzial. Gerade ein Frei-/Schwimmbad wird von rund drei Vierteln der Teilnehmer*innen gewünscht. 45,3% wünschen sich ein Kulturzentrum, 19,3% nicht. Wenig zufrieden zeigen sich die Teilnehmer*innen mehrheitlich mit der wirtschaftlichen Entwicklung in der Innenstadt. Nur 13,3% finden das Stadtzentrum attraktiv, aber 73,8% den Leerstand besorgniserregend. Das Einkaufsangebot stellt 39,3% zufrieden, 47,6% nicht. Auch der Wochenmarkt fällt mit 57,7% durch. Nur 16,9% schätzen das Angebot des Marktes als gut ein. Die Sauberkeit in der Stadt wird hingegen eher positiv bewertet (47,2%).

 

Mobilität in Hennef

Mobilität zeigt sich als Problemfall. Das Angebot an Bus und Bahn wird zwar von rund 45% mehrheitlich positiv bewertet, allerdings nur in zentralen Lagen der Stadt. Fast 90% wünschen sich günstigere Fahrpreise im Nahverkehr, allerdings lehnt eine Mehrheit ab, dies über z.B. höhere Parkgebühren auch zu finanzieren. Vorschläge der SPD wie ein Nachtbusverkehr am Wochenende (74,9%), Kleinbuslinien, die auch kleine Dörfer wieder anbinden (84,5%), oder ein Schnellbus nach Bonn (58,3%) erhalten hohe Zustimmung, was den Wunsch nach einem Ausbau des ÖPNV auch in der Fläche und zu „Randzeiten“ deutlich macht.

 

 

Schlecht bewerten die Teilnehmer*innen die Fahrradfreundlichkeit der Stadt. Sowohl sichere Radwege (71,1%) als auch Abstellmöglichkeiten im Zentrum (46,8%) fehlen für eine Mehrheit der Befragten. Die Verkehrssituation in der Innenstadt wird von 78,2% als schlecht bewertet. Der Vorschlag der SPD zu einem „City-Ring“ – ein kurzer Einbahnstraßenverkehr im Zentrum, um mehr Raum für alle Verkehrsteilnehmer*innen auf der Frankfurter Straße zu schaffen – wird von 56,8% begrüßt, von 27,2% abgelehnt. Die Ortsumgehung für Uckerath erhält ebenfalls große Zustimmung; nur weniger als jeder 10. lehnt die Ortsumgehung ab, rund 64% wollen ein schnelle Realisierung. In den „Anmerkungen“ wird von vielen Teilnehmer*innen vor allem die Situation an der Bröltalstraße – die fehlende Bahnunterführung – als Kritikpunkt aufgeführt.

 

Familie und Jugend

Bei der Familienfreundlichkeit wird Hennef durchschnittlich gut bewertet. Nur rund 16% sind nicht zufrieden. Dennoch wünschen sich 67,1% die Abschaffung der Kita-Gebühren. Insgesamt sind die „weiß ich nicht“-Angaben in dieser Kategorie sehr hoch, d.h. ein großer Teil der Befragten ist wahrscheinlich nicht direkt vom Thema betroffen und kann keine Angaben machen. Nur 9,4% finden, dass es ausreichend Plätze in der Offenen Ganztagsschule (OGS) gibt, 26,8% sehen das gegenteilig. 26,6% finden die Öffnungszeiten der Kitas nicht bedarfsgerecht, 19,3% schon.

 

 

Hohe Zustimmung findet der Wunsch nach mehr Unterstützungsangeboten in Form eines Ausbaus der Schulsozialarbeit (59,8%) oder des Streetwork (49,8%). Die Freizeitangebote für Jugendliche werden von vielen als zu gering bewertet (44,7% zu 7,6%). Dass sich die offene Jugendarbeit stärker mit den speziellen Bedürfnissen von homo-, bi- oder transsexuellen Jugendlichen befassen sollte, unterstützen 36,7% der Befragten. 19,2% lehnen dies ab.

 

Dorfleben

Nicht einmal 20% der Teilnehmer*innen finden, dass die Dörfer ausreichend im Fokus der Stadt Hennef stehen. Doppelt so viele (41,4%) sehen hingegen eher eine Benachteiligung der Dörfer. Dies spiegelt sich auch in zahlreichen Kommentaren wider. Nur 4,4% halten das Bus-Angebot und nur 14% die Internetbandbreite in den Dörfern für ausreichend.

 

 

Als Problem wird auch das Thema Älterwerden in den Dörfern wahrgenommen. Nur rund 17% glauben, dass die Bedingungen erfüllt sind, um in dörflicher Umgebung gut altwerden zu können. 39,8% bemängeln, dass Räume für Veranstaltungen und das gesellschaftliche Leben vor Ort in den Dörfern fehlen. Eine große Mehrheit von 81,6% will die kleinen Dorffriedhöfe auch zukünftig erhalten.

 

Umwelt und Klima

Viele wünschen sich mehr Umwelt- und Klimaschutz in Hennef. Nur 11,5% glauben, dass in Hennef genug gegen den Klimawandel getan wird. Das städtische Klimaschutzkonzept entfaltet offensichtlich wenig Wirkung bei den Menschen und ist kaum bekannt. Nur 15,1% geben an, schon einmal davon gehört zu haben. Den Ausbau erneuerbarer Energien wollen über 80% der Teilnehmer*innen der Umfrage stärker fördern.

 

 

Unnötigen Plastikmüll wollen 86,4% stärker bekämpfen. Hier findet die SPD-Initiative für einen Aktionsplan „plastikfreies Hennef“ also große Unterstützung. Mehr Blühflächen gegen das Insekten- und Artensterben will ebenfalls eine große Mehrheit von 87,5% der Befragten. Gleichzeitig finden 39,6%, dass die Grünflächen nicht ausreichend gepflegt werden. Auch hier kann sich zumindest ein latenter Zielkonflikt verbergen.

 

Verwaltung und Kommunalpolitik

Die Stadtverwaltung schneidet in der Bewertung recht ordentlich ab. Die Ergebnisse bei Bürgernähe und Schnelligkeit sind zwischen „Lob“ und „Kritik“ ausgeglichen bis positiv. Rund die Hälfte der Befragten sind mit den Öffnungs- und den Bearbeitungszeiten der Stadtverwaltung zufrieden. Kritik gibt es in den Kommentaren besonders an einzelnen Fachbereichen im Rathaus. Nur 20,7% halten jedoch die digitalen Möglichkeiten zur Vereinfachung von Verwaltungsprozessen für ausreichend.

 

 

57,4% fühlen sich von der Kommunalpolitik jedoch nicht ausreichend informiert und beteiligt. 69,5% wünschen sich Einwohnerfragestunden auch vor Fachausschusssitzungen. Eine Übertragung der Ratssitzungen im Internet würden 55,5% der Befragten begrüßen. 19,2% halten nichts von der Idee. Beide Maßnahmen für mehr Transparenz und Beteiligung waren in der Vergangenheit von der SPD beantragt, aber von der Mehrheit abgelehnt worden. Über drei Viertel der Teilnehmer*innen würden gerne mehr junge Menschen im Stadtrat sehen.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Hennef-Umfrage. Hier erhalten Sie mehr Informationen zum Hennef-Plan der SPD.