Hennef hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt. Die SPD möchte in den nächsten Jahren für eine behutsame Weiterentwicklung sorgen. Flächen sollen nur noch gezielt und zurückhaltend ausgewiesen werden. Bei größeren Umwandlungen in Bauland fordern wir eine Infrastrukturabgabe auf durch Verkauf erzielte Gewinne, um so die Neubauflächen zu erschließen und die nötige Infrastruktur von Straßen bis Kita-Plätzen auch bereitstellen zu können. Seit langem mahnen wir an, dass die Entwicklung der sozialen Infrastruktur mit der Entwicklung der Einwohnerzahl Schritt halten muss. Wir wollen eine zukunftsfähige und nachhaltige Stadtplanung. Urbanität drückt sich für uns nicht in Beton aus.
Weiterentwicklung der Innenstadt
Die Attraktivität einer Innenstadt trägt maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg, zum Erhalt von Arbeitsplätzen und zur Lebensqualität bei. Deshalb wollen wir die Attraktivität der Hennefer Innenstadt steigern, um so mehr Kaufkraft in der Stadt zu binden, den Einzelhandel zu stärken und ein attraktives Lebensumfeld für die Henneferinnen und Hennefer zu schaffen. Bei der Planung der Frankfurter Straße ist es nicht gelungen, die Bedürfnisse verschiedener Verkehrsteilnehmer/innen zufriedenstellend aufeinander abzustimmen. Immer wieder gibt es Nutzungskonflikte. Wir wollen die Frankfurter Straße in der nächsten Ratsperiode einer Überprüfung unterziehen und mit breiter Beteiligung der Öffentlichkeit Ideen für eine Verbesserung diskutieren und voranbringen. Dazu gehört z.B. die Idee der Einrichtung eines „City-Rings“, sodass der Verkehr nur noch in eine Richtung die Frankfurter Straße passieren würde, wodurch mehr Raum für Parkplätze, Radfahrer/innen, Fußgänger/innen oder Außengastronomie entstehen könnte.
Bei Neubauprojekten unter städtischer Einflussnahme wollen wir Architektenwettbewerbe durchführen, um so für gestalterisch wertvolle Gebäude zu sorgen. Die verbliebenden Lücken in der Innenstadt sollen nur mit qualitativ hochwertiger Bebauung gefüllt werden. In der Innenstadt müssen ausreichend PKW-Parkplätze zur Verfügung stehen. Außerdem wollen wir ein Parkleitsystem einrichten.
Stadtbegrünung nicht vergessen
Viele Henneferinnen und Hennefer haben den Eindruck, dass in ihrer Stadt vor allem eine Farbe dominiert: Grau. Die SPD mahnt bei Bauprojekten in der Innenstadt immer wieder Maßnahmen zur Stadtbegrünung an, mit mehr oder weniger Erfolg. Wir wollen Grünflächen und Bäume im Zentralort erhalten und neue schaffen. Dabei möchten wir die Bürgerinnen und Bürger beteiligen, z.B. bei der Planung von kleinen Parkanlagen („Pocket Parks“) oder bei der Pflege („Urban-Gardening“).
Infrastruktur in Ordnung halten
Vorhandene Infrastruktur muss instand gehalten werden. Das gilt für Straßen und Wege, aber auch für Gebäude und öffentliche Plätze. Wir wollen keine Schlaglochpisten auf Hennefer Straßen. Aber auch Neubauprojekte sind notwendig, um die Infrastruktur den Anforderungen der Henneferinnen und Hennefer anzupassen. Ganz oben auf der Liste steht die dringend benötigte Ortsumgehung für Uckerath. Die Verkehrsbelastung in Uckerath nimmt stetig zu und ist für die Anwohnerinnen und Anwohner nicht mehr zumutbar. Wir wollen eine Ortsumgehung im größtmöglichen Konsens und mit kleinstmöglichen Eingriff in die umliegende Natur. Um die Verkehrsbelastung für Uckerath nicht noch weiter zu steigern, stimmen wir den Planungen für ein Gewerbegebiet an der B8 in Richtung Landesgrenze erst zu, wenn eine Ortsumgehung gebaut wurde und der Bedarf an Gewerbeflächen nicht an anderen Orten gedeckt werden kann. Ebenfalls dringend gebraucht wird die Bahnunterführung Bröltalstraße, damit es an der Autobahnauffahrt „Hennef Ost“ nicht zum Verkehrskollaps kommt, sowie der Ausbau der Allner Brücke.
Auf Denkmalschutz wollen wir konsequent achten. Dieser darf nicht für kurzfristige wirtschaftliche Interessen hinten angestellt werden.
Kein Fluglärm in der Nacht
Wir kämpfen weiter für ein generelles Nachtflugverbot am Köln/Bonner Flughafen. Das vom Bundesverkehrsminister verhinderte Nachtflugverbot für Passagiermaschinen kann, wenn es dann umgesetzt wird, nur ein Anfang sein. Wir wollen keinen Wettbewerb auf Kosten der Gesundheit und Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohnern von Flughäfen. Weitere Baulandausweisung in stark betroffenen Fluglärmgebieten ist nicht sinnvoll. Auch an Straßen und Schienen brauchen wir Lärmschutzmaßnahmen.
Barrierefreiheit im öffentlichen Raum
Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wollen eine Stadt, in der alle gleichberechtigt leben können. Dafür müssen wir Hürden und Hindernisse abbauen und für Barrierefreiheit sorgen. Wir wollen den öffentlichen Raum und Gebäude barrierefrei gestalten und umbauen. Dazu möchten wir Menschen mit Behinderung bzw. Einschränkung direkt an den Planungen beteiligen.